Die Theorie ist geschafft! Mit Schritt 1 und Schritt 2 hast du dich mit der Frage auseinandergesetzt, was Minimalismus für dich bedeutet, und wo deine Reise hingehen soll. Nun folgt Schritt 3: Heute ist der Tag, an dem du handelst. Doch bevor wir die Ärmel hochkrempeln gibt es noch eine Überlegung, mit der du dich beschäftigen muss: Wie schnell möchtest du sein?
Der dritte Schritt zum Minimalismus: Die Umsetzung
Grundsätzlich umfasst der nächste Schritt, dein Leben zu minimalisieren. Hab und Gut wird auf das Notwendige reduziert, wir setzen unsere vorherigen Gedanken in die Tat um. Hierfür gibt es zwei Möglichkeiten:
- Der direkte Weg ist für alle Kurzentschlossenen, und ist recht simpel: Was nicht gebraucht wird, kommt weg. Das klappt allerdings nur, wenn man sich direkt bewusst ist, was für ein erfülltes Leben notwendig ist, und was optional bleibt bzw. weg kann. Die Handlungsweise ist ebenso einfach: Geh deine Zimmer durch, eins nach dem anderen. Öffne alle Schränke, Schubladen, Boxen und sieh dir alle Gegenstände die du findest nacheinander an. Du hast etwas ein Jahr nicht mehr angefasst, hebst den Gegenstand nur für diesen einen theoretischen Augenblick auf, der nie kommt, oder hast es eigentlich mehrfach? Dann ab damit auf den Aussortieren-Stapel. Eine Hilfe dazu kann dir meine Liste der 100 Dinge, die jeder aussortieren kann, geben. Das war’s schon. Dieser Weg ist genauso einfach wie radikal.
- Für alle, die nicht ganz so einschneidend vorgehen wollen gibt es hier einen guten Tipp, der sich vielfach bewährt hat: Pack alles ein. Du hast richtig gelesen. Stell dir vor, du ziehst um. Besorge dir Umzugskartons oder Kisten, und pack alles ein, was du hast. Die Idee dahinter ist, alles erst einmal „wegzuschließen“. In den kommenden Tagen wirst du dann herausfinden, was du brauchst, und was nicht. Alles was gebraucht wird, kannst du heraussuchen. Was nach einer gewissen Zeit immernoch eingepackt ist, sind genau die Gegenstände, die du angehäuft hast, aber nicht brauchst.
Auch wenn ich oft ein Freund des direkten Weges bin, empfehle ich dir die zweite Variante. Sie wird dir in den nächsten Tagen so viel mehr über dich selbst, dein Leben, und deine Gewohnheiten verraten, als du denkst.
Damit das Ganze nicht zur Arbeit wird, schlage ich vor, es zu einem Event zu machen. Lade Freunde oder Verwandte ein, bestellt Pizza, und geht den Weg in deinem Heim gemeinsam. Alles macht mehr Spaß, wenn man es gemeinsam und lustig gestaltet. Leg es am besten auf das Wochenende, denn alles einzupacken oder auszusortieren, kann durchaus einen ganzen Tag in Anspruch nehmen.
Wie geht man es nun an? Am besten minimalistisch, und einfach. Packt alles ein, einschließlich der Dinge, die du täglich benutzt (dein Seife, Deo, Küchenutensilien usw.). Zu große Gegenstände, die nicht in Kisten passten, kannst du mit Bettlaken, Handtüchern, oder Folie abdecken.
Wie es weitergeht
Die folgenden Tage werden etwas ungewohnt sein, sollten aber einem einheitlichen Schema folgen: Packe nur die Dinge aus, die du benötigst. Brauchst du deine Zahnbürste und Zahnpasta? Packe sie aus. Brauchst du Shampoo, Conditioner und Duschgel? Packe sie aus. Brauchst du deine Arbeitskleidung? Packe sie aus.
Nach einer Woche wirst du feststellen, dass der Großteil deiner Sachen noch in den Kisten verpackt ist. Das sind die Gegenstände, über die du dir nun Gedanken machen kannst: wegwerfen, spenden, oder verkaufen.